Konferenz und Rahmenprogramm der 47. Duisburger Filmwoche

17.10.2023

Wir freuen uns, Ihnen das Rahmenprogramm der 47. Duisburger Filmwoche vorzustellen. Gemeinsam mit den Partnern des Festivals diskutieren wir die Vermittlung des Dokumentarischen, laden zum Verlaufen im Filmischen ein und sprechen darüber, wie Landschaft im Dokumentarfilm verhandelt wird.

Das Festival beginnt am Montag, dem 6. November 2023, um 11 Uhr mit der gemeinsamen Konferenz der Partnerfestivals Duisburger Filmwoche und doxs! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche. In der Konferenz „Nichts zu lernen – Dokumentarfilme und Filmbildung“ werden Theorie und Praxis der Vermittlung des künstlerischen Dokumentarfilms diskutiert. Gemeinsam mit Filmvermittler:innen, Filmwissenschaftler:innen und Filmemacher:innen denken wir in verschiedene Richtungen: Welche Formen der Vermittlung nutzen dokumentarische Arbeiten? Welche Zugänge zu Filmbildung und ästhetischer Bildung bringen filmische Arbeiten mit, welche ihre Vermittlungssituation?

Am Podium nehmen unter anderem Michael Baute (Dozent, Berlin), Natascha Frankenberg (Ruhr-Universität Bochum), Filmemacherin Alex Gerbaulet, Tessa van Grafhorst und Floor Mulder (Taartrovers, Amsterdam), Filmvermittlerin Katja Lell, Lehrerin und Kunstvermittlerin Bozena Leschczyk, Colleen Püschel(SchulKulturKontaktStelle Duisburg), Aycha Riffi (Grimme Akademie), Filmemacherin Karoline Rößler, Tristan Sindelgruber (OneWorldFilmclubs, Wien) teil. In verschiedenen Panels sprechen sie über Kontextverschiebungen, unerwartete Rahmungen und Formen un/formatierten Wissens.

Die Konferenz richtet sich an Studierende, Filmemacher:innen und Akteur:innen innerhalb und außerhalb von kulturellen Institutionen. Eine Anmeldung ist über das Akkreditierungsformular der Filmwoche noch bis zum 25. Oktober möglich. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der dfi – Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW, dem Creative Europe Desk NRW und der Grimme Akademie statt.

Der gemeinsam mit dem Medienpartner ARTE präsentierte Programmpunkt EN PLUS geht dem diesjährigen Festivalmotto „im Geradeaus verlaufen“ nach. Das von Patrick Holzapfel kuratierte, zweiteilige Filmprogramm „Filmen vertrauen, Filmen misstrauen“ erforscht das Sich-Verirren und Verlieren im Geradeaus der Filmprojektion. Am Mittwoch, dem 8. November, erwartet das Publikum um 22.30 Uhr mit LA CHAMBRE (BE 1972, 11 Min.) von Chantal Akerman, NEW YORK NEAR SLEEP FOR SASKIA (USA 1972, 10 Min.) von Peter Hutton und IF YOU STAND WITH YOUR BACK TO THE SLOWING OF THE SPEED OF LIGHT IN WATER (USA 1997, 18 Min.) von Julie Murray ein Dreiklang an Filmen, die die Schwelle zwischen Wachzustand und Traum erkunden und dazu einladen, im Vertrauen auf sie in ihnen zu versinken. Zum Misstrauen regt dagegen am Freitag, den 10. Oktober, um 19 Uhr der zweite Teil des Filmprogramms an, indem in KNITTELFELD – STADT OHNE GESCHICHTE (AT, DE 1997, 35 Min.) von Gerhard Benedikt Friedl und SÉRIE NOIRE (FR 2009, 19 Min.von Jean-Claude Rousseau narrative Irrwege das Publikum auf neue Fährten führen.

Am Donnerstag, den 9. Oktober (12.45 Uhr), präsentieren 3sat und die Duisburger Filmwoche EXTRA: „Wem gehört die Landschaft, wem ihr Bild?“ Wie wird Landschaft in Dokumentarfilmen als ausbeutbare Ressource oder als biodiverser Schutzraum dargestellt, wie werden Zugehörigkeiten zu Orten verhandelt? Zwischen den Polen der Ästhetisierung von Landschaft und der Darstellung von Umweltaktivismus sollen Filme und Positionen betrachtet werden, die sowohl die Bilder hinterfragen, die von Landschaften und den Kämpfen um sie entstehen, als auch versuchen, unsichtbare Eingriffe in Bilder zu übersetzen. Moderatorin Vivien Buchhorn spricht mit ihren Gästen über den dokumentarischen Zugriff auf Landschaft, die Formation dieser Bilder und welche soziokulturellen Veränderungen in ihnen sichtbar werden.

Außerdem laden wir am Freitag, den 10. November, um 10 Uhr zu einer besonderen Lesung in Kooperation mit dem Harun Farocki Institut ein. In den zahlreichen Texten, mit denen Harun Farocki seine Filmproduktion kontinuierlich begleitete und die seit letztem Jahr in sechs Bänden gesammelt vorliegen, verbindet sich das Nachdenken über die dokumentarische Filmpraxis auch mit der Festivalgeschichte der Duisburger Filmwoche. „Mischlichter und Zufalls Dekompositionen. Farocki in Düsterburg“ würdigt den verstorbenen Stammgast der Filmwoche: Eine Lesung mit verteilten Stimmen lässt Farockis Perspektive auf Zitate aus den Duisburger Protokollen treffen und kombiniert dazu Bilder und kurze Filmausschnitte.

Eine Akkreditierung zur Duisburger Filmwoche ist noch bis zum 25. Oktober möglich. Im Ticketshop des Festivalkinos filmforum können außerdem Einzel- und Tagestickets erworben werden.