Textreihe „Distanzmontage“ verbindet aktuelle Filme mit Festivalhistorie

16.05.2023

Mit der Textreihe Distanzmontage lädt die Duisburger Filmwoche auf protokult.de dazu ein, Querverweise zwischen aktuellen Dokumentarfilmen und früheren Diskussionen des traditionsreichen Festivals zu entdecken. Das Protokollearchiv der Filmwoche ist Ausgangspunkt für Recherchen von Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen, Filmemachern und -vermittlerinnen, die die Historie des Dokumentarfilms wach halten und zu aktuellen Entwicklungen in der Gattung in Bezug setzen.

Der Begriff Distanzmontage bezeichnet in der filmischen Arbeit eine Praxis des Filmschnitts, bei der einzelne Bilder über zeitliche Abstände hinweg in Wechselwirkung gebracht und neu gruppiert werden können. Die in der gleichnamigen Reihe versammelten Texte zeigen dementsprechend Perspektivwechsel und thematische Einkreisungen auf, die bisher Unverbundenes miteinander in Beziehung setzen. Die Lektüren eröffnen einen neuen Blick auf die Filme und regen zu weiteren Diskussionen an.

Wie verändern sich die sozialen Räume, die Dokumentarfilme erschließen, wie stilprägend ist das Fernsehen, welche Generationen werden mit Filmen angesprochen? Diesen und anderen Fährten, die die Filme des letztjährigen Programms in das Archiv legen, gehen die Texte nach. Redakteurin Maxi Braun stellt die verschiedenen Distanzmontagen in ihrem Einleitungstext „Aus sicherer Entfernung" vor. 

Den Anfang der Reihe macht „Konstellationen – im, nach und für den Film" von Michelle Koch, in dem die Autorin über Machtverhältnisse und Sprecher:innenpositionen zwischen Protagonist:in, Regie und Publikum nachdenkt.