Eröffnung der 46. Duisburger Filmwoche

08.11.2022


Am gestrigen Abend wurden die 46. Duisburger Filmwoche und die 21. Ausgabe von doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche feierlich mit Tara (DE, IT 2022, 86 Min) von Francesca Bertin und Volker Sattel eröffnet. Vom 7. bis 13. November findet das diesjährige Festival unter dem Motto „im Werden begriffen“ statt.
 
Festivalleiter Alexander Scholz bezog sich in seiner Eröffnungsrede auf die Gründungsjahre des Festivals und betonte dessen Offenheit gegenüber neuen Sehgewohnheiten und neuen Diskursen: „Die Tradition der Duisburger Filmwoche besteht im Werden. Im Aushandeln der Filme, die ein Aushandeln in den Gesprächen ermöglicht.“ Dabei zeigten die Filme des diesjährigen Programms „in verschiedenen individuellen Sprachen viele gleichzeitige Welten.“

Alexander Scholz, Festivalleitung Duisburger Filmwoche

Die Festivalleitung von doxs!, Tanja Tlatlik, plädierte für Möglichkeiten des Sehens und Vermittelns von Film: „Damit Bilder wirken können, braucht es Räume. Es braucht Räume, die Resonanz ermöglichen und jungen Menschen eine Stimme geben; in denen sie sich entfalten können. doxs! nimmt sein Publikum dabei ernst und versteht sich nicht als Festival der Nische in der Nische, sondern sieht die Kinder und Jugendlichen als die plurale und diverse Gruppe, die sie sind.“

Tanja Tlatik, Leitung doxs!

Dr. Hildegard Kaluza, Abteilungsleiterin Kultur im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, freute sich über das gemeinsame Festivalmotto, das den Dokumentarfilm in seiner Offenheit würdige. Die Duisburger Filmwoche sei eine „Veranstaltung mit Geschichte“ und der „Kinosaal als Raum des Austauschs das immaterielle Erbe der Duisburger Topographie“.
 
Die Erste Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn bekräftigte die städtische Unterstützung für die Duisburger Filmwoche und doxs! und lobte deren Arbeit: „So sind sich die beiden Teams der Wichtigkeit und der Tradition der jeweiligen Festivalgeschichte bewusst und halten diese Werte hoch, nicht weil es immer so war, sondern weil es sich lohnt.“

Beim Empfang der Stadt Duisburg und der VHS Duisburg zuvor dankte Kulturdezernentin Astrid Neese den Teams von Duisburger Filmwoche doxs! für ihr Engagement. Sie freute sich darüber, dass die beiden Festivals in diesem Jahr erstmalig als Partnerfestivals agierten und lobte die Initiative des gemeinsamen Nachdenkens.

Roman Roitman (Referent Low Budget/Dokumentarfilme Film und Medien Stiftung NRW), Astrid Neese (Kulturdezernentin Duisburg), Edeltraud Klabuhn (Erste Bürgermeisterin Duisburg), Alexander Scholz (Festivalleiter Duisburger Filmwoche), Tanja Tlatlik (Festivalleitung doxs!), Dr. Hildegard Kaluza (Abteilungsleiterin Kultur im Ministerium Kultur und Wissenschaft), Volker Heckner (Leiter VHS Duisburg) Ruth Schiffer (Filmreferentin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW)

Auf Bild: Roman Roitman (Referent Low Budget/Dokumentarfilme Film und Medien Stiftung NRW), Astrid Neese (Kulturdezernentin Duisburg), Edeltraud Klabuhn (Erste Bürgermeisterin Duisburg), Alexander Scholz (Festivalleiter Duisburger Filmwoche), Tanja Tlatlik (Festivalleitung doxs!), Dr. Hildegard Kaluza (Abteilungsleiterin Kultur im Ministerium Kultur und Wissenschaft), Volker Heckner (Leiter VHS Duisburg) Ruth Schiffer (Filmreferentin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW)

Am Montagvormittag hatten Duisburger Filmwoche und doxs! unter dem Titel „Über Altersgrenzen. Positionen und Praktiken des Dokumentarfilms zwischen den Generationen“ zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen und mit Kolleg:innen verschiedener internationaler Kultur-und Filminstitutionen darüber gesprochen, wie die Teilhabe an und die Begegnung mit Filmkultur zwischen den Generationen gelingen können.

Im Anschluss an den feierlichen Festakt im Kinosaal wurden dem Publikum erstmals zwei Eröffnungsfilme präsentiert. Zunächst zeigte doxs! NEST (DK/IS 2022, 22 Min.) von Hlynur Pálmason.  Danach folgte Tara, in dem Francesca Bertin und Volker Sattel das Leben der Menschen am titelgebenden Fluss im italienischen Apulien begleiten. Im Filmgespräch sprachen die Filmemacher:innen darüber, wie sie sich bildlich und inhaltlich einen Zugang zu der Gegend erschlossen hätten, dabei aber nicht von der Belastung durch das Stahlwerk ILVA erzählen, sondern die Auseinandersetzungen der Menschen sich entfalten lassen wollten. Dabei hätten sie neben filmischen Interventionen auch bewusst Lücken als Angebot, Bedeutung zu produzieren, gesetzt.

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Bis Sonntag ist der Dellplatz nun Zentrum der Begegnung zwischen Filmemacher:innen und Freund:innen des Dokumentarfilms. In einer Programmschiene werden insgesamt 24 Filme gezeigt und diskutiert. Außerdem lädt das Rahmenprogramm zu weiteren spannenden Diskussionsformaten ein.  Am Samstag, den 12. November, findet die Preisverleihung im filmforum statt, bei der die fünf Preise des Festivals vergeben werden.