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Jahresprogramm

Duisburg im Bilde

Bergarbeiterwitwen, findige Investoren, konservative Metallarbeiter, türkische Gewerkschafterinnen: Die Filmreihe DUISBURG IM BILDE, eine gemeinsame Veranstaltung der Duisburger Filmwoche und der VHS Duisburg, stellt Zuschauer:innen Menschen aus der Nachbarschaft vor. Sie leben in Zechensiedlungen, am Stadtrand, in Erwartung neuer Möglichkeiten. Ihre Geschichten sind Filmgeschichte.

Zum dritten Mal geht das Duisburger Dokumentarfilmfestival zusammen mit der hiesigen VHS dem Bild Duisburgs und des Ruhrgebiets in Filmen der Festivalhistorie und darüber hinaus nach. Zu sehen sind Filme über lokale Wirklichkeiten von 1968 bis fast in die Gegenwart. Wir laden ein: Zum Schauen, zum Diskutieren.

Vergangene Veranstaltungen

Die Einwanderer

von Gabriele Voss / DE / 1981 / 82′

Zwischen lohnender Arbeit und Sehnsucht nach der Heimat – in diesem Zwiespalt sehen sich verschiedene zugewanderte Bewohner in Ebel. Sie berichten von ihren unterschiedlichen Wegen in den Bergbau, die in Oberschlesien oder der Türkei begannen.

21.10.25 / 20:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Die Einwanderer

Ortswechsel

von Jens Christian Börner / DE / 2003 / 55′

Duisburg-Rheinhausen. Ende der 80er Jahre. Schauplatz des größten Arbeitskampfes in der Geschichte der Bundesrepublik und Symbol für die traditionelle Industrie. Der Kampf ging verloren, das Stahlwerk wurde 1993 stillgelegt. Heute entsteht auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände eines der größten Logistikzentren Europas.

23.9.25 / 20:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Ortswechsel

Ab durch die Mitte

von Ebba Jahn / DE / 1996 / 29′

Strukturwandel von der Wiege der Ruhrindustrie zum amerikanischen Einkaufszentrum - Oberhausen revisited, eine persönliche Spurensuche.

23.9.25 / 20:30 Uhr / filmforum


Frauen-Leben

von Gabriele Voss / DE / 1980 / 42′

Bergbau, das ist Männersache – aber was ist mit den Frauen? Der Film zeigt Ausschnitte aus den Leben der Frauen, die über die Arbeit ihrer Männer wenig wissen. Ältere wie jüngere Frauen aus Ebel sprechen über ihre Aufgaben im Haushalt, Kindererziehung und ihre Sicht auf Frauenarbeit.

17.9.24 / 20:15 Uhr / filmforum


Stillegung

von Klaus Wildenhahn / DE / 1987 / 86′

25.6.24 / 18:15 Uhr / filmforum

Filmstill: Stillegung

Losers and Winners

von Ulrike Franke / DE / 2006 / 96′

Eine gigantischen Industrieanlage verschwindet: Eineinhalb Jahre lang begleiten die Filmemacher Ulrike Franke und Michael Loeken die Demontage einer Kokerei in Duisburg durch die Käufer aus China. Der Film erzählt Geschichten entlang des Verschwindens: Wie die Koker im Pott Ankunft und Arbeitsweise der Chinesen erleben, was sie fühlen, ...

28.5.24 / 17:45 Uhr / filmforum

Filmstill: Losers and Winners

Duisburg – knapp verfilmt

von Robert Bosshard / DE / 1984 / 55′

Zwei „Nach1968er“, also leicht anarchistisch angehauchte Wissenschafter, Friedhelm Schrooten und Robert Bosshard, beide aus der Fakultät kritische Theorie, der eine Urbanist, der andere Soziologe, hatten sich vorgenommen in ihrer Freizeit verschiedene Ortsteile der Stadt Duisburg (damals im Gegensatz zu heute noch in schwerster Krise: die Gastarbeiter wurden heimgeschickt, Zechen geschlossen, ...

19.3.24 / 20:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Duisburg – knapp verfilmt

Eine Stadt verliert ihre Fassung

von Agentenkollektiv Duisburg / DE / 1986 / 59′

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Lüge oder Verrat. Dies zu wissen hat ihnen gereicht, um sich möglichst folgenschwerer politischer Entscheidungen zu enthalten. Aber nun ist es zu spät. Sie haben einen Auftrag von einer ungenannten kulturrevolutionären Macht. Warum gerade sie, das fragen sie natürlich.

13.1.24 / 15:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Eine Stadt verliert ihre Fassung

Inmitten von Deutschland

von Gabriele Voss / DE / 1982 / 77′

Ein Ort im Rhythmus der Kohle. Seit Generationen leben die Menschen in Bottrop-Ebel für und mit ihrer Zeche. Die Jungen schuften in vier Schichten unter Tage. Die Alten suchen den Himmel nach ihren Tauben ab. Zwischen 1979 und 1982 drehte ein Team mehrere Filme über diesen Mikrokosmos, in dem sich 100 Jahre lang nur die Jahreszeiten veränderten.

9.12.23 / 15:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Inmitten von Deutschland

Kara Kafa

von Korhan Yurtsever / TR / 1979 / 89′

Voller Hoffnung kommt ein türkischer Arbeiter Ende der 1970er-Jahre mit seiner Familie nach Deutschland. Doch schnell gerät sein konservatives Weltbild mit der neuen Wirklichkeit in Konflikt. Die selbstbewussten Gewerkschaften befremden ihn, und als sich seine Frau unter dem Einfluss einer feministischen Gruppe politisiert, steht seine Beziehung vor dem Aus. Für die Zensur in der Türkei ein ...

21.10.23 / 15:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Kara Kafa

Stadt der guten Hoffnung

von Volker Köster / DE / 1996 / 75′

Wo die Gutehoffnungshütte einst den Stahl für das Industriezeitalter lieferte, erheben sich heute die Paläste für die Konsum- und Eventkultur. „Es wird keinen Grund mehr geben, nicht einkaufen zu gehen“, war sich der britische Investor bei der Eröffnung des Centro Oberhausen 1996 sicher. Eineinhalb Jahre lang begleitet der Film die letzten Vorbereitungen. Zwischen Pleiteängsten in der alten...

30.9.23 / 15:30 Uhr / filmforum

Filmstill: Stadt der guten Hoffnung

Warum ist Frau B. glücklich?

von Erika Runge / DE / 1968 / 43′

Die Bergarbeiterwitwe Maria B. erzählt ihre Geschichte. Von der Arbeit unter Tage, von Krieg, Armut und Solidarität. Erst verlor sie ihren Sohn, wenig später starb ihr Mann an Silikose. Sie selbst arbeitet in einem Wohnheim für chilenische und koreanische Bergleute. 40 bewegte Jahre in Duisburg-Hamborn. Kein glückliches Leben, aber eine glückliche Frau. „Wenn ich die Wahl hätte, ob ich nochmal...

10.8.23 / 18 Uhr / filmforum

Filmstill: Warum ist Frau B. glücklich?

Stahlbrammen und Pfirsiche

von Florian Pawliczek / DE / 2012 / 81′

1.10.22 / 15:30 Uhr / filmforum


Unterwegs

Die Duisburger Filmwoche ist unterwegs: Mal an anderen Orten der Stadt, Mal in Österreich, der Schweiz oder in ganz Deutschland. Hier finden Sie Veranstaltungen, die die Filmwoche außer Haus mit unterschiedlichen Kooperationspartner:innen organisiert.


Duisburger Filmwoche zu Gast im Österreichischen Filmmuseum vom 3. bis 5. April 2025

Was hast Du gestern geträumt, Parajanov?

Vom 3. bis 5. April findet unser zweites Gastspiel im Österreichischen Filmmuseum in Wien statt. Filme der vergangenen Festivalausgabe werden dort mit betagteren Beiträgen aus der Duisburger Programmgeschichte in Beziehung gesetzt. Am Beginn sind wir erst im Berliner Urban-Krankenhaus der frühen 1980er und dann im südtirolischen Franzensfeste der Gegenwart: Gespräche und Beobachtungen an Orten, an denen Menschen – Versehrte, Flüchtende – ankommen, für die die Gesellschaft bestenfalls Nischen vorgesehen hat. Dann sehen wir zwei Versuche filmischer Naturbeobachtung, Übungen im Deuten von Licht und Landschaft. Queere, divinatorische Lektüren des sizilianischen Himmels begegnen dem technischen und philosophischen Aufwand, das Naturwunder des Nordlichts auf Zelluloid zu bannen. Zuletzt sehen wir Menschen, die erwartungsvoll auf Bildschirme blicken: Die einen sprechen per Videocall mit ihren Lieben im Iran und in Europa über Liebe, Demos und Toastrezepte. Die anderen betrachten 1988 Screens und Tasten noch in furchtsamer Skepsis: Was, wenn Computer dereinst unsere Kommunikation beeinflussen? Die Filme kommunizieren über zeitliche und räumliche Distanzen hinweg und erzählen wiederum jeweils selbst davon, wie Distanzen zu überbrücken und Beziehungen zu stiften wären. Die Regisseur:innen der jüngeren Arbeiten sind zum Gespräch zu Gast. 

Das Programm:

Donnerstag, 3.4.

18:00 Uhr: DER VERSUCH ZU LEBEN (Johann Feindt, DE 1983, 89 Min.) mit einer Einführung von Alexander Scholz
20:30 Uhr: DURCHGANGSLAND (Daniel Fill, AT 2024, 75 Min.), in Anwesenheit von Daniel Fill

Freitag, 4.4. 18:00 Uhr: PICTURE OF LIGHT (Peter Mettler, CA/CH 1994, 83 Min.), mit einer Einführung von Patrick Holzapfel
20:30 Uhr: ARANCIA BRUCIATA (Clémentine Roy, DE/FR 2024, 74 Min.), in Anwesenheit von Clémentine Roy

Samstag, 5.4.

18:00 Uhr: MONOLOG DIGITAL (Sabine Fröhlich, DE 1988, 60 Min.), mit einer Einführung von Alexander Scholz
20:30 Uhr: WAS HAST DU GESTERN GETRÄUMT, PARAJANOV? (Faraz Fesharaki, DE 2024, 82 Min.), in Anwesenheit von Faraz Fesharaki

Weiter Informationen und Tickets unter: filmmuseum.at

Vergangene Veranstaltungen

27. September, Veranstaltungsbeginn: 18 Uhr, Filmbeginn: 18:30 Uhr, EDEL

EINHUNDERTVIER in Kooperation mit dem Goethe-Institut & EDEL

Regie: Jonathan Schörnig, DE 2023, 93 Min.)

Der Regisseur dokumentiert darin in Echtzeit und aus mehreren Perspektiven, wie 104 Menschen von ehrenamtlichen Retter:innen aus einem Schlauchboot im Mittelmeer geborgen werden. Schörnig setzt dem meist abstrakt bleibenden Begriff der Seenotrettung so persönliche Schicksale entgegen, die sich noch immer jeden Tag im Mittelmeer ereignen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Gästen statt, moderiert von Katharina Schröder (blicke Filmfestival des Ruhrgebiets).
Der Eintritt ist frei.

Adresse:
Beginn der Veranstaltung: 18 Uhr
Filmvorführung: 18:30 Uhr
Ort:
EDEL
Mülheimer Str. 97a
47058 Duisburg

Online

Die Duisburger Filmwoche möchte Dokumentarfilmgeschichte zugänglich machen und mit ihr im Dialog bleiben und tut dies im Rahmen einer Kooperation mit filmfriend, dem Online-Filmportal der Bibliotheken.

Auf dem Portal sind nun zwei gemeinsam kuratierte Kollektionen mit Arbeiten aus 45 Jahren Festivalgeschichte verfügbar. Mitglieder der Duisburger Stadtbibliothek und vieler weiterer Bibliotheken in NRW können Filme der Kollektion auf filmfriend mit Hilfe ihres Bibliotheks-Log-In anschauen.

Duisburger Filmwoche: Perspektiven der Wirklichkeit 

Die Duisburger Filmwoche begreift sich seit ihrer Gründung 1977 als Ort für mutigen Dokumentarfilm. Filme, die hier gezeigt werden, hinterfragen allzu eingespielte Sichtweisen und vermeintliche Gewissheiten. Die gemeinsame Kollektion von Filmwoche und filmfriend zeigt eine Auswahl aus fast 50 Jahren Duisburger Festivalgeschichte. Sie enthält sowohl Klassiker als auch zeitgenössische Arbeiten.

Zur Kollektion


Entdeckungen junger Regisseur*innen

Die Filmwoche ist ein Ort des Austauschs zwischen neueren und erfahrenen Positionen des Dokumentarfilms. Jedes Jahr werden zahlreiche Filme von Nachwuchsregisseur:innen gezeigt und prämiert. Die gemeinsame Kollektion soll diese Entdeckungen über die Festivalwoche hinaus zugänglich machen, und versammelt Filme junger Filmemacher:innen aus vergangenen Festivaljahren. Es sind sowohl Regisseur:innen vertreten, die der Filmwoche schon lange verbunden sind und bereits mit Folgefilmen erfolgreich waren, sowie Filmemacher:innen, die am Beginn ihres Schaffens stehen.

Zur Kollektion