Duisburger Filmwoche 2024

ProfilSeit ihrer Gründung 1977 ist die Duisburger Filmwoche der Ort für Debatten über Dokumentarfilme, ihren künstlerischen Zugang und gesellschaftliches Umfeld. Jedes Jahr im November werden im Kino filmforum am Dellplatz herausragende Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. Eine breite Qualität des filmischen Schaffens in einer einzigen Programmschiene ohne Parallelvorstellungen und die Reflektion der eingeladenen Positionen in den anschließenden Filmgesprächen prägen das besondere Format der Filmwoche. 

Kino und Diskussionssaal sind die Räume, in denen sich die Öffentlichkeit der Filmwoche entfaltet: Aus dem schweigenden Sich-Einlassen auf die Filme im Dunklen wird ein beredtes Sich-Einlassen auf die anderen und ihre Argumente im Lichte des Podiums. Das Erfahren des Verhältnisses beider Orte, der „Duisburger Topographie“ (Werner Ružička), macht die Filmwoche aus. Sie bietet Raum für Austausch und Verständigung: darüber, was die dokumentarischen Bilder zeigen und darüber, wie sie gemacht sind. Dem Festival ist so etwas eigen, das dem Dokumentarfilm selbst als Eigenschaft zukommt: reflektiertes Zeigen und Informieren und damit ein Impuls zum Weiterdenken. Die Protokolle der Filmgespräche versammeln sich auf dem festivaleigenen Online-Archiv Protokult und setzen so vergangene Diskussionen miteinander in Dialog und schreiben ein Stück Diskursgeschichte fort. Im Rahmen von Duisburger Schule, dem Angebot der Filmwoche für Hochschulen und Universitäten, ermöglicht das Festival einen intensiven Austausch zwischen Studierenden und Filmemacher:innen.

Reglement

Die Duisburger Filmwoche ist das Festival des Dokumentarfilms aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Festival interessiert sich für den künstlerischen Dokumentarfilm, der die Grenzen der Gattung und etablierte Formate hinterfragt. Die Filmwoche ist dem Kino als Ort der Erfahrung und der Begegnung verschrieben: Sie zeigt und diskutiert Filme mit ästhetischer Kraft sowie von sozialer und politischer Relevanz. Jeder eingereichte Film wird für alle in Frage kommenden Festivalpreise gesichtet. Die Einreichung kann über unsere Website oder über FilmFreeway erfolgen. Einreichschluss über die Website der Duisburger Filmwoche und FilmFreeway ist der 30. Juli 2024. Arbeiten, die bereits im Vorjahr eingereicht wurden, werden bei erneuter Einreichung nicht berücksichtigt.

Festivaleinreichungen: Eingereichte Arbeiten müssen mindestens 20 Minuten lang sein. Die Filmemacher:innen müssen in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz leben bzw. Angehörige dieses Staates sein. Alle Einreichungen müssen bis zum 30. Juli 2024 über unsere Website oder über FilmFreeway erfolgen. Als Sichtungsformat werden Streaming- und Download-Links akzeptiert. Die Links müssen bis zum 30.11.2024 gültig sein. In Ausnahmefällen sind auch Einreichungen als DVD oder BluRay möglich. Während der Filmwoche müssen die Filmemacher:innen anwesend sein und ihren Film im Rahmen eines Filmgesprächs in Duisburg vertreten. Die Filmgespräche finden in der Regel in deutscher Sprache statt. Produktionen, die vor dem 1. September 2023 ihre Uraufführung bzw. Erstausstrahlung hatten, können nicht berücksichtigt werden. Als Vorführformate zugelassen sind DCP und 35mm. Details werden nach der Auswahl mit den Filmemacher:innen geklärt.

Auswahl: Über die Auswahl der Filme entscheidet eine sechsköpfige Kommission. Die Auswahl wird den Einreichenden Anfang September mitgeteilt. Es wird eine Leihmiete für den ausgewählten Beitrag gezahlt.

Einsendungen der Wettbewerbsbeiträge: Alle Vorführkopien und -dateien der Wettbewerbsbeiträge müssen bis spätestens 11. Oktober 2024 beim Festival eingegangen sein. Versandanschrift: Duisburger Filmwoche, c/o VHS der Stadt Duisburg, Anne Fiehn, Steinsche Gasse 26, 47051 Duisburg, Deutschland. Die Kosten für den Versand nach Duisburg tragen die Absender. Rückversand: Die Kosten für den Rückversand der Vorführkopien trägt die Duisburger Filmwoche.

Preise

  • ARTE-Dokumentarfilmpreis, dotiert mit 6.000 Euro (vergeben von der ARTE-Jury an Arbeiten mit einer Länge von mind. 65 Minuten)
  • 3sat-Dokumentarfilmpreis, dotiert mit 6.000 Euro (vergeben von der  3sat-Jury an Arbeiten mit einer Länge von mind. 65 Minuten)
  • Preis der Stadt Duisburg, dotiert mit 5.000 Euro (für Filme mit einer Länge bis zu max. 65 Minuten)
  • „Carte blanche“ Nachwuchspreis des Landes NRW, dotiert mit 5.000 Euro (für den ersten oder zweiten Film von Nachwuchsautor:innen). Sowohl den Preis der Stadt Duisburg als auch die “Carte blanche” vergibt eine jährlich berufene Fachjury. 
  • Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, dotiert mit 2.000 Euro (vergeben von einer Jury bestehend aus dem Vorjahrespreisträger sowie zwei Filmexpert:innen des Goethe-Instituts) 
  • Publikumspreis der Rheinischen Post, dotiert mit 1.000 Euro. (vergeben von einer Leser:innenjury an eine Arbeit aus des gesamten Programm) 

Alle Preise sind für die Filmemacher:innen bestimmt.

Mit der Einreichung Ihres Films zur Duisburger Filmwoche gestatten Sie uns, die von Ihnen angegebenen Daten zum Zweck der Abwicklung der Duisburger Filmwoche zu verarbeiten. Diese Einwilligung ist die Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung (Art. 6 Abs. 1 Buchst. a) EU-Datenschutz-Grundverordnung – DSGV). Ihre Daten werden nur solange gespeichert, wie sie für den o.g. Zweck erforderlich sind, und nicht an Dritte weitergegeben. Nähere Informationen zum Datenschutz und zu Ihren Rechten nach der DSGVO erhalten sie hier.

(Stand: März 2024, Änderungen vorbehalten)



Kommission

© privat

Ute Adamczewski

arbeitet als Videokünstlerin und Filmemacherin in Berlin. Ihre Videoinstallationen wurden unter anderem auf der Architektur Biennale Venedig, der Shanghai Kunst Biennale und in der Pinakothek der Moderne München gezeigt. Ihre Videoinstallationen NEUE ORDNUNG (2013) und LA VILLE RADIEUSE CHINOISE (2015) wurden von den KW-Institute for Contemporary Art in Berlin coproduziert. Ihr Dokumentarfilm ZUSTAND UND GELÄNDE war auf zahlreichen Festivals und im Kino zu sehen. Er wurde u.a. mit der Goldenen Taube des DOK Leipzig (2019) und dem Preis der deutschen Filmkritik (2020) ausgezeichnet. Im April 2022 wurde ihr der Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum (2021) verliehen.

© privat

Mischa Hedinger

ist Filmemacher und Editor. Er studierte Video an der Hochschule Luzern, Design & Kunst und Film an der ECAL in Lausanne. 2013 realisierte er den Dokumentarfilm „Assessment", der an der Duisburger Filmwoche mit dem „Carte Blanche“-Nachwuchspreises des Landes NRW ausgezeichnet wurde. Sein erster Kinodokumentarfilm „African Mirror" (2019) feierte Premiere an der Berlinale, wurde für den Schweizer Filmpreis nominiert und gewann den Berner Filmpreis. Er lebt und arbeitet in Zürich.

© Viktor Sommerfeld

Patrick Holzapfel

arbeitet als Autor, Filmkritiker und Kurator. Er ist Herausgeber und Chefredakteur von „Jugend ohne Film“ und setzt sich dort für „literarische Filmkritik“ ein. Im Oktober 2022 erschien die erste Printausgabe. Im Jahr 2016 erhielt er das Siegfried-Kracauer-Stipendium vom Verband der deutschen Filmkritik. 2022 erhielt er das Startstipendium Literatur vom Österreichischen Bundeskanzleramt. Außerdem wurde er zum Temnitzschreiber für „Nature Writing“ ernannt und ist Gewinner des Open-Mike-Finales für junge Literatur in Berlin.

© Valerie Anex

Therese Koppe

ist freie Regisseurin und Autorin für dokumentarische Formen. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle zu Film und künstlerischer Forschung, die meist in kollaborativen Prozessen entsteht. Sie studierte Soziologie (Jena), Documentary Practice (London) und Dokumentarfilm-Regie in Babelsberg. Sie ist aktuell Stipendiatin des Berliner Künstlerinnenprogramms Film/ Video und Mitbegründerin der Produktionsfirma TILDA Films.

© Tilman Lothspeich

Alexander Scholz

Redakteur, Autor, manchmal Dozent u. a. bei Schnitt-Filmmagazin, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Diagonale in Graz, Internationale Filmschule Köln. Bei der Duisburger Filmwoche seit 2013 Protokollant, Pressereferent, Herausgeber von „AusSichten. Öffentliches Reden über Dokumentarfilm“ (2017, mit Werner Ružička), Redakteur des Archivs der Filmgesprächsprotokolle protokult.de. Seit 2021 Leiter des Festivals. Seine literaturwissenschaftliche Dissertation „Lesemodi schriftlicher Äußerlichkeit“ erschien im Frühjahr 2024 im Aisthesis Verlag.

Serpil Turhan

arbeitet als freie Regisseurin und Autorin in Berlin. Vor ihrem Studium der Medienkunst/Film bei Thomas Heise an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe war sie mehrfach Hauptdarstellerin in Filmen von Thomas Arslan und Rudolf Thome. Ihr Dokumentarfilm „Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee“ hatte 2010 seine Uraufführung auf der Duisburger Filmwoche und erhielt den Förderpreis der Stadt Duisburg. 2013 legte sie mit dem Dokumentarfilm „Dilim dönmüyor – Meine Zunge dreht sich nicht“, der auf zahlreichen Festivals gezeigt wurde, ihr HFG-Diplom ab. Der lange Kinofilm „Rudolf Thome – Überall Blumen“ feierte 2016 Premiere im Forum der Berlinale. Von 2019 bis 2023 war sie Gast-Professorin für Film an der HfG Karlsruhe. Ihr Film „Köy“ eröffnete 2021 die 45. Duisburger Filmwoche und kam anschließend in die deutschen Kinos.

Jury

Duisburger Schule

Die Filmwoche bietet für Studierende von Universitäten und Hochschulen einen konzentrierten Rahmen, um in intensiven Austausch mit anderen Filmschaffenden zu treten. Das Festival ermöglicht diese Begegnungen zwischen jungen und etablierten Filmemacher:innen in Seminargesprächen vor Ort oder in Form von Videokonferenzen. Autor:innen wie Thomas Heise, Harun Farocki, Anja Pohl oder Rosa Hannah Ziegler standen in den vergangenen Jahren für den Austausch über ästhetische Fragen und praktische Produktionsbedingungen zur Verfügung.

Foto: Simon Bierwald, © Duisburger Filmwoche

Bei Interesse kann Eva Königshofen (Betreuung Studierendengruppen) kontaktiert werden: koenigshofen@duisburger-filmwoche.de

Foto: Simon Bierwald, © Duisburger Filmwoche